Rückblick auf den politischen Frühschoppen

Beim politischen Frühschoppen am 4. Mai konnten wir den Kunstsachverständigen und –erzieher Herrn Michael Kühr begrüßen. Dieser stellte insbesondere sein neues Buch „Kunst im Brennpunkt der Ereignisse“ vor, das in den nächsten Tagen erscheinen wird und sich mit der saarländischen Kunst von 1909 bis 1990 befasst. Herr Kühr betonte, dass Kunst immer die Wirtschaft und Politik ihrer Epoche widerspiegelt und daher durch die politische Sonderstellung des Saarlandes auch die regionale Kunst besonders beeinflusst wurde. Dabei ging er vor allem auf die Maler Albert Weisgerber und Fritz Berberich ein, sprach aber auch weitere saarländische Künstler an. Er beleuchtete die Expressionisten zu Beginn des Jahrhunderts sowie die späteren „jungen Wilden“. Die Kunst des Saarlandes ist jedoch, trotz ihrer herausragenden Stellung, insbesondere überregional, kaum anerkannt, wogegen laut Herrn Kühr dringend vorgegangen werden musste. Er betonte seine Hoffnung, dass durch die Eröffnung eines Weisgerber-Museums in der ehemaligen Baumwollspinnerei in St. Ingbert eine größere Bekanntheit der saarländischen Kunst in der Öffentlichkeit erreicht werden könne. Im Rahmen der an den Vortrag anschließenden Diskussion wurde unter anderem das Thema eines Fritz-Berberich-Museums besprochen. Fritz Berberichs Werk besteht unter anderem aus einer Serie religiöser Motive, mit denen dieser nach dem 2. Weltkrieg das Leid der Menschen symbolisch wiederspiegelte.