CDU Ormesheim

Politischer Frühschoppen - Juni 2008

Nachbericht zum Politischer Frühschoppen am 1. Juni
Beim politischen Führschoppen am 01. Juni konnte die CDU Ormesheim Herrn Dr.Markus Monzel, Geschäftsführer des BiosphärenzweckverbandesBliesgau, begrüßen.
In seinem Vortrag ging er darauf ein, dass die Biosphärenreservate (so der offizielle Begriff) seit 1970 von der Unesco im Rahmen der MaB (Man and Biosphere, also Mensch und Biosphäre) verwaltet werden. Die Biosphäre Bliesgau hat sich um diese Anerkennung durch die Unesco beworben, eine Entscheidung wird für Anfang 2009 erwartet. Nach dieser Entscheidung wird dann ein Rahmenkonzept innerhalb von drei Jahren sowie ein Entwicklungs- und Pflegekonzept innerhalb von fünf Jahren erstellt, und alle zehn Jahre wird überprüft, in wiefern die Konzepte eingehalten werden.
Herr Dr. Monzel betonte aber zugleich, dass eine Biosphäre sich stark von einem Nationalpark unterscheidet, da unter anderem mindestens 50 % des Gebiets für nachhaltige Entwicklung genutzt werden müssen, also zum Beispiel wirtschaftlich oder im Hinblick auf Bildung und demografischen Wandel. Mindestens 3% der Fläche müssen Kernzone sein, also ein Bereich, in dem keinerlei Veränderung vorgenommen wird, 10% Pflegezone, die zugleich als Puffer zwischen Kern- und Entwicklungszone dient, dabei müssen die Pflege- und Kernzone aber zusammen mehr als 20% der Fläche betragen.
Der Zweckverband Biosphäre ist zwar die verwaltende Einheit und kann beratend tätig werden, aber für Entscheidungen, zum Beispiel über spezielle Förderung, hat er keine Befugnis, diese unterstehen dem Ministerium für Umwelt. Auf verschiedenen Ebenen, von der regionalen bis hin zu einer internationalen, weltweiten Ebene, gibt es verschiedene Richtlinien, die die Biosphäre beeinflussen.
Auch die Forschung spielt in der Biosphäre eine große Rolle, nicht nur in Hinblick auf Ökosysteme und Artenvielfalt, sondern auch mit Blick auf die Gesellschaft, die dörfliche Infrastruktur, Tourismus und die Vermarktung lokaler Produkte.
Fördermöglichkeiten bestehen zum Beispiel im Rahmen des LEADER-Programmes. Bis 2010 wird die Biosphäre Bliesgau 2,5 Millionen Fördermittel erhalten. Bei Dorferneuerung und Gebäudesanierung können zum Beispiel Förderungen von bis zu 50% beantragt werden, wobei zwischen privaten und kommunalen Antragstellern unterschieden wird. Die Geschäftsstelle des Biosphärenverbandes in Blieskastel bietet eine Beratung zu möglichen Förderungen an. (Tel.06842/9600912, www.biosphaere-bliesgau.eu)
In Bezug auf die Landwirtschaft soll laut Herrn Dr. Monzel möglichst bald ein Arbeitskreis zusammengestellt werden, in dem unter anderem über die Senkung von Geldmitteln durch die EU und alternative Einnahmequellen wie die Energiegewinnung aus Biomasse geredet werden soll, damit konkrete Möglichkeiten geschaffen werden können. Herr Dr. Monzel bittet alle Landwirte, sich mit ihren Ideen an ihn zu wenden. Auch die Vermarktung der regionalen Artikel soll weiterhin verstärkt werden. Ein Beispiel hierfür sind die bereits vielerorts aufgestellten Bliesgau-Regale.
In der anschließenden Fragerunde stellte sich Herr Dr. Markus Monzel unter anderem der Frage nach der Bejagung in den Kernzonen. Für diese ist derzeit eine spezielle Erlaubnis notwendig, aber insbesondere das Entstehen von Schäden durch Schwarzwild ist ein Grund für die Jagd auch in diesen, von Menschen möglichst nicht beeinflussten Gebieten.
Unser nächster politischer Frühschoppen findet erst nach den Sommerferien, am 10. August statt.